von Fred Denger
1989 „Langusten“, Zeche Herne, Kroll Theater Berlin
Darsteller: Edelgard Hansen
Bühne und Regie: Ellen Esser
Die 65 jährige Frau Bornemann wartet an ihrem Geburtstag vergeblich auf ihren Sohn. Sie glaubt, er schämt sich, weil sie eine Putzfrau ist und will deshalb nichts mit ihr zu tun haben. Als sie ihre Jugendliebe Emil vor dem Delikatessengeschäft in dem sie arbeitet trifft, lädt sie ihn zum Langustenessen ein und will mit ihm nachfeiern, leider muss sie dafür die Languste stehlen. Aber Emil kommt nicht, weil er sich nicht fein genug fühlt, für ein so nobles Essen. Marie kommt zu einer späten Einsicht.
Edelgard Hansen als Frau Bornemann in „Langusten“
In Bochum fing alles an. Edelgard Hansen, die am Bochumer Schauspielhaus engagiert war, hatte die Erlaubnis bekommen, mit Till von Heiseler als Regisseur, den Monolog „Langusten“ von Fred Denger aufzuführen. Leider gab es in der Chefetage keine Einigung darüber, ob man das Stück in der Fassung am Haus haben wollte. Edelgard bat mich die Inszenierung zu übernehmen. Ich krempelte alles um, wollte keinen lebendigen Wellensittich, sondern einen künstlichen, der aus einem Strumpf mit ein paar zerrupften Federn bestand, ich wollte nicht, dass die Schauspielerin altert, sondern verpasste der 33jährigen einen dicken Bauch und eine Omaperücke.
Zur Premiere kam es dann in den Flottmannhallen in Herne. Später gingen wir nach Berlin, wo wir viel Lob für unsere Zusammenarbeit ernteten.
PRESSE
Die Morgenpost schrieb: „Verzweiflung und Wut scheinen echt, das Lachen haut vom Hocker und Maries Tränen lassen das Publikum fast mitweinen. Viel Beifall für eine schöne Inszenierung.
Der Tagesspiegel: „Verblüffend genau, auf ganz unaufdringliche Weise Sozialkritik.“